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Die SG Edelshausen hat ihre Fußballmannschaft für die neue Saison vom Spielbetrieb abgemeldet

Die SG Edelshausen hat ihre Fußballmannschaft für die neue Saison vom Spielbetrieb abgemeldet

Ein Bericht der Schrobenhausener Zeitung, Matthias Vogt vom 18.7.2023

So ungewöhnlich das Ganze begonnen hat, so schnell ist es jetzt wieder vorbei“, sagt Friedrich Hora. Seine Enttäuschung kann der zweite Vorsitzende der SG Edelshausen dabei nicht verbergen. Nach nur zwei Jahren ist das durchaus spannende Projekt einer rumänischen Fußballmannschaft unter dem Dach der SGE schon wieder beendet. Der Verein hat das Team vom Spielbetrieb abgemeldet. Es wird wieder ruhiger auf dem schönen Edelshausener Sportgelände.

Ein Aufstieg für die Vereinschronik bleibt

Dabei sind es vor allem zwei Dinge, die Friedrich Hora umtreiben. Einerseits: die Enttäuschung. „Wir haben ja investiert, haben zum Beispiel den Fußballplatz mit den Fangnetzen hinter den Toren hergerichtet und vieles mehr“, zählt er auf. Das sei jetzt quasi „umsonst“ gewesen. Und ehrlicherweise ist der SGE-Vize deshalb auch enttäuscht von ein paar Spielern, bei denen die Identifikation mit dem Projekt beziehungsweise dem Verein offenbar doch nicht so ausgeprägt war wie erhofft. Doch auf der anderen Seite möchte Hora genau das nicht: Denjenigen recht geben, die jetzt sagen, das habe man ja vorher kommen sehen müssen.

„Es gar nicht erst zu versuchen, wäre ja schon von vornherein ein Rückschritt gewesen“, betont er. Zwei Jahre lang habe die Mannschaft außerdem den Verein belebt und die SG Edelshausen erstmals auf der regionalen Fußballkarte platziert. Und: Gleich nach der ersten Saison einer Herrenmannschaft in der SGE-Geschichte stand der Aufstieg in die A-Klasse in den Vereinsbüchern, mit den anschließenden Derbys gegen Brunnen und Berg im Gau II. Es gab also trotz der kurzen Zeit auch genügend positive Erlebnisse.

Das Problem ist das Training, es gab nämlich keines

Warum nun trotzdem Schluss ist? Nach der Saisonabschlussfeier, erzählt Hora, da hätte zunächst das Trainerteam um Ionel Algeorge erklärt, dass es so nicht weitermachen wolle. Das Problem sind die Trainingseinheiten – es gab nämlich so gut wie keine gemeinsamen. Aus Trainersicht ist die Entscheidung also durchaus nachvollziehbar. Doch auch unter den Spielern, bei denen die Fluktuation schon im Laufe der vergangenen Saison immer größer wurde, war die Motivation – vielleicht auch angesichts des Abstiegs in die B-Klasse – offenbar immer weniger ausgeprägt. „Die Stimmung war wegen des anhaltenden Misserfolgs nicht mehr so wie noch in der Vorsaison“, beschreibt der Klub-Vize. Man habe mehr interne Probleme gehabt als mit Gegnern oder Schiedsrichtern. Letztlich seien sich manche Spieler, die ja noch dazu aus dem Raum Pfaffenhofen oder Ingolstadt kommen, doch „selbst die Nächsten gewesen“. Zehn bis zwölf Akteure wären wohl geblieben. Doch so brauche man eine neue Saison ja gar nicht erst beginnen, weiß auch Friedrich Hora. Deshalb ist die SG Edelshausen wieder raus und der Altlandkreis Schrobenhausen hat 2023/24 wieder „nur“ 14 Vereine im Spielbetrieb.

Keine Chance mehr, um das Projekt auszuweiten

Das ist auch deshalb schade, da sich rund um das Team ja etwas zu entwickeln begonnen hatte. „Es gab sogar ein paar Edelshausener, die teilweise bei anderen Vereinen aktiv sind, und die es sich hätten vorstellen können, es auch einmal bei uns zu versuchen“, sagt Hora. Ein paar einheimische Spieler, so die Traumvorstellung bei der SGE, hätten irgendwann „Zugpferde“ werden können, um das Projekt womöglich längerfristig auszuweiten und zu vertiefen. „Das hat sich hiermit leider auch erledigt“, weiß der zweite Vorsitzende. Denn er ist wie seine Kollegen realistisch: „Auch andere Vereine haben aktuell ja eher Probleme, genügend Spieler zu bekommen. Dass hier in Edelshausen also in naher Zukunft wieder eine Fußballmannschaft entsteht, halte ich für eher unwahrscheinlich.“

Somit bleibt das schöne Sportgelände zumindest in Sachen Fußball bis auf weiteres verwaist. Das ist zum einen enttäuschend. Aber Friedrich Hora sagt andererseits auch: „Es war trotzdem gut, dass wir es versucht haben.“